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266 Mal wurde die Feuerwehr im ersten Halbjahr gefordert

Meerbusch, den 09.07.2020


Die Feuerwehr Meerbusch blickt zufrieden auf die Einsätze aus der ersten Jahreshälfte 2020 zurück.


In Summe wurden in Meerbusch 266 Feuerwehreinsätze abgearbeitet. Damit mussten zahlenmäßig rund ein Fünftel weniger Einsätze absolviert werden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eins ist deutlich: Das erste Halbjahr 2020 verhält sich anders als der Trend der letzten Jahre. In der Regel stiegen die Einsatzzahlen über die letzten zehn Jahren gemittelt an. Allerdings erkennen wir in der aktuellen Entwicklung keine allgemeine Trendwende, sondern sehen die Zahlen im direkten Zusammenhang mit Corona Pandemie. Ein Blick auf die Monatsverteilung der Einsätze lässt eine Parallel zum Beginn und Verlauf der Pandemie erkennen.


Während die Monate Januar und Februar noch mit 105 Einsätzen in Summe „normal“ verliefen gingen die Einsatzzahlen im sonst stärkeren Einsatzmonat März auf 38 zurück und lagen in den darauffolgenden drei Monaten immer nur bei knapp über 40 monatlichen Alarmierungen. Wir führen dies auf die angepasste Lebenssituation in Meerbusch und den Nachbarstädten zurück. Die Arbeit im Homeoffice und die Appelle zu Hause zu bleiben führen zu weniger Verkehr auf den Straßen, wodurch bspw. weniger Unfälle passieren. Gleichzeitig steigt die Wachsamkeit durch ständige Anwesenheit in den eigenen vier Wänden und reduziert die Gefahr von unentdeckten Bränden. Hinzu kommt, dass wir viele Wochen mit gutem Wetter und keinen Stürmen oder Starkregen erleben konnten.

Dennoch wurde die Feuerwehr gefordert, und das durchschnittlich 1,5 Mal am Tag mit einer Gesamtdauer von rund 200 Einsatzstunden. Ausgewertet auf die einzelnen Einsatzkräfte waren bei den 266 Einsätzen nominell 3.780 Meerbuscher Feuerwehrfrauen und -männer aktiv tätig, weitere 670 in Einsatzbereitschaft.

Oftmals konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr schlimmerer Personen- oder Gebäudeschaden verhindert werden. Beispielsweise wurden mehrere Einheiten am 19.01.2020 mit dem Stichwort "Kellerbrand" in die Weidenstraße in Bösinghoven alarmiert. Vor Ort stellten die Kräfte eine starke Verrauchung in einem Einfamilienhaus fest, alle Bewohner hatten glücklicherweise bereits vor Eintreffen der Feuerwehr das Gebäude verlassen, so dass der Fokus auf die Brandbekämpfung gelegt werden konnte. Unter Atemschutz drangen die Kräfte in den Keller vor und fanden den Brandherd in einem Werk- und Lagerraum. Mit Hilfe eines Strahlrohres war der Brand innerhalb weniger Minuten gelöscht, parallel hierzu wurden umfangreiche Lüftungsmaßnahmen eingeleitet, um einerseits den giftigen Brandrauch aus dem Gebäude zu blasen und den durch das Feuer aufgeheizten Kellerraum herunter zu kühlen. Am Mittag des 24. Juni 2020 verhinderte die Feuerwehr den Flammenübergriff auf zwei Dachstühle nachdem aus dem Dachstuhl eines Gebäudes auf der Anton-Holtz-Straße dichter Rauch drang. Die angerückten Feuerwehrkräfte leiteten sofort Löschmaßnahmen durch das Treppenhaus des Mehrfamilienhauses und über eine Drehleiter ein. Da der Brand zwischenzeitlich auf weiteres Isoliermaterial sowie das Dach des Nachbargebäude übergegriffen hatte, öffneten die Kräfte ca. 2 m² der Dachhaut, um auch die letzten Glutnester zu erreichen und abzulöschen. Nach etwa 30 Minuten konnte auch hier "Feuer aus" gemeldet werden.




Fast immer spielte bei 19 Brandereignissen ein Heimrauchmelder eine wichtige Rolle, da er frühzeitig auf ein ungewolltes oder bevorstehendes Brandereignis aufmerksam machte. In den meisten Fällen brauchte die Feuerwehr nur das Essen vom Herd zu nehmen und die Wohnung kräftig durch zu lüften.


Insbesondere die Einsätze im Bereich der Technischen Hilfe zeigen wie vielseitig die Feuerwehr Meerbusch gefordert wird. 40 Personen und 26 Tieren eilte die Meerbuscher Wehr in den ersten sechs Monaten zur Hilfe. 56 Mal beseitigte sie Gefahren im Straßenverkehr. Sei es im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen, Kraftstoffspuren oder auf die Straße gestürzte Bäume, die durch die Feuerwehr entfernt wurden. So ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr ein Verkehrsunfall auf der A52, bei dem eine Person schwer verletzt wurde. Ein Sportwagen war zwischen der Anschlussstelle Büderich und dem Autobahnkreuz Kaarst auf der A52 über die seitliche Leitplanke geraten und blieb auf der Leitplanke liegen. Der Fahrer wurde bei diesem Unfall bewusstlos in seinem Wagen eingeschlossen. Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und mehrere Einheiten der Feuerwehr Meerbusch gelang es innerhalb kurzer Zeit den Fahrer aus dem Fahrzeug zu befreien und einer adäquaten medizinischen Versorgung zuzuführen.





Ein weiterer Blick in die Statistik verdeutlich sehr anschaulich die Struktur der Freiwilligen Feuerwehr Meerbusch mit ihren 20 hauptamtlichen Feuerwehrmännern auf der Osterather Feuerwache und den 241 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern in vier Löschzügen und drei Löschgruppen in fast allen Meerbusch Stadtteilen. Zu 178 Einsätzen rückten die hauptamtlichen Kräfte von der Insterburger Straße bisher aus. Dieser vergleichsweise hohe Wert liegt zum einen daran, dass sie werktags und in den Corona-Monaten rund um die Uhr viele kleinere Einätze ohne die Hilfe der Freiwilligen abarbeiten können und zum anderen, weil sie mit einer von zwei Meerbuscher Drehleitern ein Fahrzeug rund um die Uhr besetzen, das zu vielen Einsätzen immer mit ausrückt.


Bei den Ehrenamtlern verteilen sich die Alarmierungen etwas anders. Der Löschzug Osterath ist mit 97 Einsätzen bisher ebenfalls sehr häufig gerufen worden. Die Löschzüge aus Büderich und Lank mussten 78 bzw. 46 Einsätze bewältigen und die Mitglieder des Löschzugs Strümps kommen auf 18 Alarmierungen von Januar bis Ende Juni. 14 bzw. 15 Mal rückten die Löschgruppen Langst-Kierst und Nierst aus. Die Löschgruppe Ossum-Bösinghoven verzeichnet neun Einsätze.

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